CD
SPEZIAL
MUSIK-NETZWERKE
1
. Die Material-
beschaffung
E
he man sich eifrig an das
Verkabeln und Einrichten
des musikalischen Heim-
netzwerks machen kann, sollte
man sicherstellen, dass alle not-
wendigen
Zutaten vorhanden
sind. Im Einzelnen wären das:
Computer oder NAS
Server-Software
Netzwerk-Router
DSL-Modem nebst Zugang
Streaming-Player
Netzwerkkabel
Es gibt dabei natürlich einige
Alternativen zu berücksichtigen.
So ist die Wahl zwischen PC und
NAS - spezielle Netzwerkfest-
platten werden als Network At-
tached Storage bezeichnet - eine
Geschmacksfrage. Der Compu-
ter ist nicht nur Datenspeicher,
sondern kann auch gleich zum
Rippen genutzt werden, wäh-
rend ein kleiner NAS sich einfa-
cher verstecken lässt und etwas
stromsparender arbeitet. Es gibt
aber auch verschiedene Lösun-
gen zwischen den beiden Extre-
men, wie den klangstarken „Rip-
server“ (Test in STEREO 8/08).
Der schnellste Weg in Netzwerkein-
stellungen eines Windows-PCs führt
über einen Doppelklick auf das Task-
leistensymbol (o., roter Rahmen)
So gelangt man in ein Statistikfenster,
in dem neben allgemeinen Informatio-
nen zum Datenfluss auch ein Schalter
für die Eigenschaften zu finden ist
Bei der „Server-Software“ han-
delt es sich um Programme, die
Media-Dateien, also die eigentli-
che Musik, im Netzwerk bereit-
stellen und den verbundenen
Playern verraten, in welchen
Festplattenverzeichnissen sie su-
chen müssen. Ohne diese Pro-
gramme bleibt selbst das beste
Netzwerk stumm.
Windows-Besitzer
haben
es
hier am einfachsten, denn der se-
rienmäßige Media Player verfügt
seit Version 11 über diese Funk-
tion. Für Apple bietet Elgato mit
eyeConnect eine adäquate Lö-
sung
(www.elgato.com).
Auf
einem NAS muss Twonky Media
für Netzwerklaufwerke installiert
sein (www.twonkyvision.de).
Ebenfalls obligatorisch sind ein
Router sowie DSL-Modem mit-
samt Highspeed-Zugang. Falls
man auf Online-Radio und die
automatische Titelerkennung via
Gracenote & Co.
verzichten
kann, klappt’s allerdings auch
zunächst ohne den Webzugang.
Beim
Streaming-Client
hat
man mittlerweile reichlich Aus-
wahl. Von Linns überragenden
DS-Maschinen über T+As Music
Player (beide STEREO 8/08) bis
hin zu Terratecs Noxon und den
zahlreichen netzwerkfähgen Me-
dien-Servern ist alles erlaubt.
Entscheidend ist, dass der Player
das UPnP-Protokoll unterstützt.
So nennt sich die Schnittstelle
(praktisch eine „Sprache“), über
die alle Komponenten im Me-
diennetzwerk kommunizieren.
Dort sind alle unterstützten Treiber
und Netzwerkprotokolle aufgelistet.
Interessant ist für uns nur das Inter-
netprotokoll „TCP/1P" ganz unten
Zuletzt benötigt man genügend
LAN-Kabel in passenden Län-
gen, sofern nicht einzelne Stre-
cken mit WLAN (Funk) über-
brückt werden. Bei unseren Ver-
suchen im Ilörraum konnten
wir übrigens teilweise beträchtli-
che Klangunterschiede zwischen
verschiedenen Kabeltypen fest-
stellen. Mehr dazu erfahren Sie
auf Seite 74.
2
. Aufbau und
Verkabelung
Der Router ist das zentrale Bin-
deglied in jedem Netzwerk. Er
vergibt individuelle IP-Adressen
an alle Geräte und stellt die Ver-
bindung zum Internet sicher.
Daher sollte er auch als Erstes
aufgestellt und über seine WAN-
Buchse mit dem DSL-Modem
S T I C H W O R T
WAN
Im Gegensatz zu LAN (lokal) können sich
WAN-Netzwerke (Wide Area Network)
über große geographische Bereiche er-
strecken. Im Grunde genommen ist das In-
ternet ein WAN-Netzwerk.
verbunden werden. Danach sind
die Kabel zum Computer und
zum Streaming-Client an der
Reihe. Sind alle Verbindungen in
Ordnung, leuchtet nach dem
Hochfahren für jeden belegten
Anschluss eine grüne Kontroll-
leuchte am Router.
Das Verlegen selbst erfordert
kein feinmotorisches Geschick.
Man sollte dennoch bedenken,
STEREO
:
STEREO TEST
»
FAvotiUn
»
3/4
«j
Nach dem Hochfahren listet T+As
„Music Player" alle verfügbaren LAN-
und WLAN-Netzwerke auf
dass ein Netzwcrkkabel aus fili-
granen Einzelleitern besteht. Auf
heftiges
Knicken,
hohe
Ge-
wichtsbelastung oder das belieb-
te Einklemmen in einem Tür-
rahmen kann es daher schnell
allergisch reagieren. Außerdem
sollte man versuchen, die Kabel-
längen insgesamt so kurz wie
möglich zu halten.
Die kompakten Abmessungen
eines NAS verleiten dazu, den
Datenspeicher in einem Schrank
zu
verbergen.
Hier sollte
in
jedem Fall eine gute Belüftung
gewährleistet sein, denn bis zu
vier
Hochleistungsfestplatten
geben mitunter eine veritable
Heizung ab. Da die Gehäuse
über
einen
timergesteuerten
„Schlummermodus“ verfügen,
aus dem das Gerät erwacht, so-
bald es von einer der anderen
Netzwerkkomponenten „geru-
fen“ wird, ist es nicht einmal
nötig, den NAS nach jeder Nut-
zung herunterzufahren - ein
wenig Strom lässt sich so trotz-
dem noch sparen.
Zuletzt sollte man noch beden-
ken, dass sich Streaming-Player
verhalten, wie jedes andere HiFi-
Gerät. Sie danken also einen
phasenrichtigen Stromanschluss,
stehen gern auf solidem Grund
und reagieren mitunter feinfüh-
Da die Netzwerkadressen vom Router
zugewiesen werden, sollten hier alle
Einstellungen auf „automatisch" ste-
hen. Außerdem.
..
...muss „HDCP" aktiv sein. Nur so ak-
zeptiert der Rechner die zugewiesene
IP-Adresse. Damit wären die Netz-
werkeinstellungen schon vollständig
70 STEREO HIFI-SPARBUCH 2/2009
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